Endloses Bewusstsein: Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung (www.boox.bz) by Pim van Lommel

Endloses Bewusstsein: Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung (www.boox.bz) by Pim van Lommel

Autor:Pim van Lommel [van Lommel, Pim]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Patmos Verlag
veröffentlicht: 2015-02-22T16:00:00+00:00


Kurze Zusammenfassung dieses Kapitels

Dieses Kapitel ist ziemlich technisch, deshalb möchte ich in diesem Abschnitt eine kurze Zusammenfassung der quantenmechanischen Begriffe geben, die für das Verständnis dieses und des folgenden Kapitels wichtig sind. So können Leser, die sich momentan noch nicht intensiv mit der (Quanten-)Physik beschäftigen möchten, dieses Kapitel (vorläufig?) überspringen. In dieser Zusammenfassung verweise ich nicht auf wissenschaftliche Literatur.

Die klassische Physik geht davon aus, dass die objektive Wirklichkeit nach bestimmten festen Regeln funktioniert. Alle Ereignisse in unserer Welt vollziehen sich innerhalb einer unveränderlichen Struktur von Raum und Zeit, nach festen Gesetzmäßigkeiten, die sich mit eindeutigen Begriffen von Wirklichkeit, Ursächlichkeit, Kontinuität und Lokalität erklären lassen. In der klassischen Physik setzt man voraus, dass die wahrgenommene Wirklichkeit in der physischen Welt auch objektiv real ist.

Die Quantenphysik hat jedoch die klassische wissenschaftliche Vorstellung von unserer materiellen, eindeutig erkennbaren Welt auf den Kopf gestellt. Ihre neuen Begriffe lauten Superposition, Komplementarität, die Unschärferelation, das Messproblem und die Verschränkung oder Nicht-Lokalität.

All diese Begriffe betreffen dasselbe Problem. Wenn ein Quantenobjekt nicht beobachtet wird, hat es weder einen definierten Ort in Raum und Zeit noch feststehende Eigenschaften, wie man sie in der klassischen Physik normalerweise Objekten zuschreibt. Je nach Versuchsanordnung können wir den Wellenaspekt oder den Teilchenaspekt des Lichts beobachten, aber wir kennen keine Versuchsanordnung, bei der wir beide Aspekte gleichzeitig betrachten können. Man bezeichnet dieses Phänomen als Komplementarität. Teilchen und Welle sind komplementäre Aspekte des Lichts. Was für das Licht schon bewiesen ist, dass es sowohl einen Teilchen- als auch einen Wellenaspekt besitzt, gilt offenbar auch für die Materie. Alle Materie, die zu 99,999 Prozent aus »Leere« besteht, kann letztlich auch als Wellenfunktion beschrieben werden, sie verfügt also über eine Wellen-Teilchen-Komplementarität.

In Experimenten mit einzelnen Photonen erkennt man, dass ein Photon sich manchmal wie eine Welle verhält. In dem Fall liegt eine sogenannte Superposition von Wellenfunktionen vor, nach der eine Welle nicht mehr als echte reale Welle zu betrachten ist, sondern als ein Quantenphänomen, das man als Wahrscheinlichkeitswelle bezeichnet. Eine Wahrscheinlichkeitswelle beschreibt die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Teilchen an einer bestimmten Stelle anzutreffen ist. Wir können also nie die Geschwindigkeit kennen und gleichzeitig wissen, wo sich ein Teilchen befindet. Werner Heisenbergs (1901–1967) Unschärferelation besagt, dass Wahrnehmung nicht ohne eine grundlegende Veränderung des beobachteten Objekts möglich ist. Einige Quantenphysiker treten für die weitreichende Interpretation ein, dass die Wahrnehmung die physische Welt im buchstäblichen Sinne erschafft, und gehen damit davon aus, dass Bewusstsein grundlegender ist als Materie und Energie. Auch ich vertrete diese nicht allgemein anerkannte Auffassung, dass das Bewusstsein darüber entscheidet, ob und wie wir die (subjektive) Wirklichkeit erleben. Darauf werde ich im Folgenden noch einmal zurückkommen.

Eines der wichtigsten Prinzipien der Quantenphysik besagt, dass separate Teilchen über eine Distanz hinweg augenblicklich aufeinander einwirken können, da eine Verschränkung zweier Objekte auch über eine große Entfernung möglich ist. Man nennt das Nicht-Lokalität. In der Quantenphysik verwendet man daher den Begriff des nicht-lokalen Raums: Er beschreibt einen höherdimensionalen Raum, in dem nur Möglichkeiten, auch Wahrscheinlichkeitswellen genannt, existieren, in dem nichts feststeht, in dem es keine Materie gibt, und in dem Zeit und Distanz keine Rolle spielen.



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